Warum Oswald Metzger die Wahl in Ravensburg verlor















Das war sicherlich einer der interessantesten Bürgermeisterwahlkämpfe der letzten Zeit: Die Ravensburger haben sich gegen Politprofi Oswald Metzger (46,9%) und für den Bürgermeister von Sigmaringen Daniel Rapp (51,8%) entschieden.

Somit kann Metzger nach dem Debakel im ersten Wahlgang wenigstens "hoch erhobenen" Hauptes Ravensburg ad acta legen, auch wenn die Aufholjagd eher dadurch bedingt war, dass seine eigenen Anhänger nach dem Rückstand mehr motiviert waren, als die seines Gegners, der sich zusätzlich noch gegen Ende der Wahl einige unglücklichen Kleinigkeiten leistete (Twitteraffaire seiner Werbeagentur, so wie durch nicht überzeugende Argumentationen, warum Sigmaringen jetzt doch plötzlich viele Schulden hat und auf Fragen zu seiner ersten Ehe).

Mag sein, dass die Gründe seiner Niederlage zum größten Teil durch die Person Metzgers begründet sind, die halt doch ziemlich polarisiert, so gibt es dennoch ein paar Gründe, die in seinem Wahlkampf lagen:

40.000 Euro soll er gekostet, 1600 Gespräche will er geführt haben - alles in allem war er recht fleißig und professionell, aber:

1. 

Rapp hatte doppelt so viel Zeit für seinen Wahlkampf (schon seit Dezember) - und somit entsprechend mehr Wählerkontakte und Aufmerksamkeit der Presse! Das war eigentlich entscheidend!

Merke: wenn man einen "prominenten Namen" hat (oder Amtsinhaber ist), dann steigt man so früh wie möglich in den Wahlkampf ein (schließlich schreckt man dadurch schon mal potentielle Mitbewerber ab). Und wenn man als Letzter seine Kandidatur bekannt gibt, dann hat man alles vorher so gut vorbereitet, dass man schon am nächsten Tag voll durchstarten kann.

2. 
Mit Haustürgesprächen erst nach dem ersten Wahlgang zu beginnen, ist nachhaltig zu spät. Und wenn Metzger wie in einem Bericht von Regio TV bei seinen Hausbesuchen Kaffee auf der Terrasse trinkt, dann wird er nicht allzu viele Termine schaffen ...

3.
Für jemand der den Ruf hat, ein bezahlter Lobbyist zu sein und "zu wenig bodenständig" zu sein, war sein eingesetztes Wahlkampffahrzeug (schnittiger, weißer BMW) zu groß!
Auf eine Beklebung des Autos hat er trotzdem aus mir unverständlichen Gründen verzichtet.
Er hat es auch sonst nicht geschafft vielen Bürgern diese Vorurteile zu nehmen.

Was Sie für Ihren Wahlkampf daraus lernen können: Machen Sie diese 3 Punkte besser!

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