Warum von der Leyen Schlecker angreift




Aus der Not eine Tugend, machte die neue Arbeitsministerin Ursula von der Leyen und wandelte offensiv einen nicht gerade geglückten Auftritt in einer Talkshow in einen PR-Erfolg um. War sie tags zuvor noch recht desinformiert über Machenschaften einer großen Drogeriemarktkette, welche Arbeitnehmer entlässt und danach wieder zu Dumpinglöhnen über eine Zeitarbeitsfirma einstellt - so verkündete sie danach öffentlichkeitswirksam, dass sie in dem konkreten Fall dagegen vorgehen wird. Die Presse nahm das Thema dankbar auf - und Ursula von der Leyen bekommt nun das Etikett "Kämpft als Arbeitsministerin für attraktive Arbeitsplätze" angeheftet und kann sich und die CDU damit kurz vor der Wahl in NRW profilieren.

Nun, mit Schlecker trifft es zwar keinen falschen, jedoch sind diese sicherlich fiese Vorgehensweise in der gesamten Branche, bzw. eigentlich bei jedem größeren Unternehmen üblich. Man kann davon ausgehen, dass Schlecker zwar nicht fair, aber konform mit rechtlichen Bestimmungen handelt. Schließlich hat von der Leyens Ministerium knapp 2 Wochen vorher der Schlecker-Zeitarbeitsfirma Meniar die Lizenz verlängert und die Ordnungsmäßigkeit bescheinigt. Das wird doch von der Öffentlichkeit garantiert nicht wahrgenommen werden. Auch wenn somit Ihre Ankündigung letztendlich für Arbeitnehmer keinerlei Verbesserungen bringen wird, Ihrer Partei bringt es Stimmen und ihr selbst bessere Popularitätswerte!

Fazit für Ihren eigenen Wahlkampf:
Wenn Du Verbündete (sprich: Wähler) brauchst, suche dir einen gemeinsamen Feind.
Wirst Du auf dem falschen Fuß erwischt, dann versprich Besserung und zeige schon am nächsten Tag eine Aktivität, damit jeder sieht, dass Du es ernst meinst.

PS: Schlecker wendet im Gegenzug ebenfalls eine PR-Taktik (die sog. Souveräne Demutsgeste) an: Da er keine Chance auf Verständnis bzw. Medienhoheit hat, gibt er scheinbar nach und verkündet, dass es keine weiteren Überleitungen an Meniar mehr geben wird (was ihm wohl deshalb nichts ausmacht, da die meisten Schlecker-Arbeitnehmer eh schon dort beschäftigt sind).

1 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Tja, das ging ja wohl aus, wie das Hornberger Schießen: Von der Leyen hatte Ihre PR und seit 2 Monaten hat man nichts mehr von der Sache gehört. Jetzt sind wieder andere Themen wichtiger ...

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