Boris Palmer setzt Wahlkampftechnik der inszenierten Niederlage ein
Gleich mehrmals konnte man in der letzten Woche den Einsatz der PR- und Wahlkampftechnik der inszenierten Niederlage beobachten. Diese je nach Betrachtungsweise raffinierte oder fiese Technik (Green Peace verwendet schon seit Jahrzehnten fast ausschließlich diese Technik) setzte zum Beispiel Boris Palmer, der OB von Tübingen (Grüne) bei der Eröffnungsveranstaltung zu Stuttgart 21 und ein auswärtiger Bürgermeisterkandidat bei der Eröffnungsveranstaltung zum Stadtjubiäum in Homberg ein.
Beide waren aufgrund der begrenzten Sitzplätze (neutral gesehen berechtigt) nicht eingeladen, wollten aber unbedingt diese Veranstaltungen nutzen, um sich selbst in Position zu bringen. Beiden wurde der Einlass verwährt.
Der Veranstalter bzw. Angegriffene befindet sich grundsätzlich in einer schlechten Position: Lässt er seinen Gegner gewähren, so nutzt dieser die von einem selbst organisierte PR-Plattform und profitiert (böse Zungen würden sagen schmarotzt) davon gleichermaßen mit. Dennoch: Verwährt man den Einlass, dann ist der Schaden umso schlimmer:
Der Angreifer wird selbst (wie beabsichtigt) zum Opfer.Und mit Opfern hat man Mitleid: Boris Palmer hat es so auf württembergweit auf die erste Seite in den Zeitungen gebracht und auch in Homberg wird der Fall groß diskutiert.
Die einzige Chance für den Angegriffenen:
- Lassen sie den "Angreifer" hinein. Setzen sie ihn prominent zwischen 2 Aufpasser.
- Erwähnen Sie in Ihrer Ansprache, dass heute kein Tag für Wahlkampf ist und ermahnen und beschämen Sie damit Ihren Gegner. Zeigen Sie damit Souveränität.
- Sorgen Sie dafür, dass Ihre eigenen Sympathisanten ihren Gegner so in Beschlag nehmen (z.B. mit Fragen und Diskussionen), dass er keinerlei Chance hat, die Veranstaltung in seinem Sinne öffentlichkeitswirksam zu nutzen.
Was Sie für Ihren Wahlkampf lernen können:
Die inszenierte Niederlage ist eine Technik die eigentlich immer funktioniert.
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30.1.10
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